Vollmond Samhain.
Wir sind in die Zeit des Jahres eingetreten,
in der die Schleier licht sind,
die Verstorbenen nahe an unserer Seite.
Mehr denn je sind sie hier.
Mehr denn je schmerzt es,
dass sie es nicht sind.
Ich vermisse meine Grosseltern.
Gleichzeitig sind wundervolle
alte Menschen in meinem Leben.
Mit würdevoll funkelnden Augen.
Weiten, liebenden Herzen.
Verspieltem Humor.
Schon immer berührte mich die Weisheit,
die Tiefe, die Schönheit des Alters.
Ja, auch die Verletzlichkeit,
die schliesslich so viel Nähe,
so viel Wahrheit,
so viel Berührung bedeuten kann.
In diesen Tagen
fühle ich meine Knochen. Ihre Linien.
Die Linien meiner Vorfahren.
Ich fühle die Steine.
Die Knochen von Mutter Erde.
In diesen Tagen
fühle ich mein Blut.
Ihr Blut.
Das Wasser.
Die Adern der Erde.
In diesen Tagen träume ich mich in die Heimat meiner Vorfahren,
um die sonnengewärmten Granitsteine unter meinen Füssen zu spüren,
das leuchtendfrische Bergwasser zu kosten,
den Jahrhunderte alten Lärchen zu lauschen…
Und ich verstehe.
Dass auch all dies
unsere Vorfahren,
unsere Ahnen sind.
Die Steine. Das Wasser. Die Bäume.
Lange vor unserer Zeit waren sie hier.
Bereiteten das Leben für uns vor.
Und noch immer.
Immerfort.
Halten.
Nähren.
Lieben sie uns.
Danke.
Danke von ganzem Herzen.
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Daniela (Mittwoch, 16 November 2022 18:00)
Liebi Sabina
Wie schön u berüehrend Dini Wort si! Merci, dass du se mit üs teilsch. Härzlech,
Daniela
Sabina (Freitag, 18 November 2022 12:17)
Oh Daniela!! ❤ Und dini Wort berüehre mi!! DANKE